MONTEVIDEO - TEMPORIZAR CON AMIGOS

Am 11.01. wurden wir von Emiliano zu einem typisch uruguayischen Grillfest "asado" eingeladen. Standesgemäß begann die Party erst gegen 22 Uhr und das Essen wurde typicalmente gegen 23 Uhr serviert.

Asado besteht aus Fleisch (z. B. Niere, Rind, chorizo), das über offenem Feuer gegrillt wird und mit Brot und Mayonnaise gereicht wird. Man verwendet Bauholz (z. B. alte Paletten) für das Feuer und eher selten Holzkohle. Alufolie für den Grill ist ebenfalls verpönt.

Wir verbrachten viele schöne Abende in Montevideo gemeinsam mit unseren uruguayischen Freunden und unseren Mitschülern.

Der Besuch einer typischen Bar mit Tango-Show und Folklore durfte natürlich auch nicht fehlen. Zu "Medio y Medio" (Mischung aus süßem Schaumwein und Weißwein) und "Uvita" (Schnaps - ähnlich wie Amaretto) lauschten wir den einheimischen Klängen.

Ein weiterer kulinarischer Höhepunkt war der Kampf gegen den "chivito". Bis auf Simon und Emiliano haben leider alle Teilnehmer den Kampf verloren.

Chivito besteht aus einem Filetsteak und kann mit weiteren Zutaten (Mozzarella, Tomatenscheiben, Oliven, gekochtem Schinken, Ei, Speck, Salat, Paprika oder Pilzen) und diversen Soßen (z. B. Ketchup, Mayonnaise) beliebig kombiniert werden. Chivito wird entweder in einem Brötchen oder ohne Brötchen als "al plato" serviert.

Außerdem wurde uns noch Emilianos "Pasta Caruso" kombiniert mit selbstgemachten "Alfajores" serviert.

Alfajores sind süße gefüllte Cookies. Als Füllung kann z. B. "Dulce de leche" (Art Karamellcreme), Kokosnuss oder Schokolade verwendet werden.

Im Estadio Centenario, dem größten Fußballstadion Uruguays befindet sich das Museo del fútbol. Hier fand 1930 die erste Fußballweltmeisterschaft statt, bei der die Urugayos im Finale den großen Nachbarn aus Argentinien mit 4:2 besiegten. Über dieses Ereignis sprechen die hiesigen Fußballfans heute noch, obwohl viele Zeitzeugen nicht mehr zu finden sind. Damals durften noch über 100.000 Zuschauer ins Stadion, heute sind es aufgrund von Sicherheitsmaßnahmen nur noch 60.235.

Benutzt wird das Stadion heute hauptsächlich für Konzerte, allerdings finden dort auch noch gelegentlich Matches der beiden größten Mannschaften Montevideos statt: Club Nacional de football und Club Atletico Peñarol. Peñarol ist sozusagen der Kultklub der Stadt und hat Spieler wie Diego Forlán hervorgebracht.

Das Museo del fútbol bietet neben Exponaten von Fußballtrophäen, ausgewählten getragenen Trikots - mittlerweile ohne Geruch :) -, Bildern, etc. eine bunte Mischung über den uruguyaischen und internationalen Fußball.

Interessant ist ein Videoclip im Museum, der auch ein wenig über den Fußballstolz der Nation preisgibt: Hier wird genauestens der Weg der uruguyaischen Mannschaft durch das Turnier der WM 2010 gezeigt, allerdings nur bis ins Viertelfinale. Dort schlug man Ghana nach Elfmeterschießen. Die anschließenden Niederlagen gegen Holland (Halbfinale) und Deutschland (Spiel um Platz 3) werden nicht ansatzweise erwähnt. Verlieren tut man hier eben nicht gerne! Vielleicht hat man auch aus Trotz auch unseren Guido Buchwald in Guido Butwald umbenannt (siehe Foto unten).

@Steve: Deine Challenge "Stellt Euch beim FC Santos zu den Ultras in die Kurve und singt lauthals 'Maradonna es mas grande que Pele!'" konnten wir somit zumindest rudimentär erfüllen :)

In Uruguay wird der längste Karneval der Welt gefeiert. Von Januar bis März steht alles im Zeichen von "Murga" (Parodien in Gesangform über das kulturelle und politische Leben), "Candombe" (Trommelgruppen) und "Samba".

Die großen Eröffnungsumzüge der Stadt fanden direkt vor unserem Appartement statt und wir hatten somit eine herrliche Aussicht auf das bunte und vor allem laute Treiben.